Die Anzahl des Kunden-Onboarding nimmt momentan stark zu, vorallem zu Covid-19 Zeiten, da es die Menschen dazu bewegt, Ihre Banking Geschäfte überwiegend online zu erledigen. 82% aller Kunden zwischen 18 und 24 Jahren erledigen ihre Bankgeschäfte heutzutage über ein mobiles Gerät. Da es sich dabei um die Generation handelt, die zunehmend an Einfluss gewinnen wird, müssen Finanzdienstleister Ihr Angebot im Bezug auf mobile Finanzdienstleistungen schleunigst erweitern.
Wenn ein Kunde früher ein Bankkonto eröffnen wollte, ging er einfach zur Bank, zeigte seinen Ausweis vor, ließ den Bankangestellten manuell die Informationen auf seinem Ausweis kopieren und wurde als Kontobesitzer bestätigt. Das war das Kunden-Onboarding in Schwarz und Weiß.
Hinter dem Kunden-Onboarding steckt oft noch eine Reihe mühsamer und zeitintensiver Routineaufgaben. Dazu gehört unter anderem die manuelle Dateneingabe. Da es sich, vor allem bei grossen Finanzinstituten, sicherlich um hunderte neu eröffneter Konten pro Tag handelt, neigt die manuelle Dateneingabe zu vielen Flüchtigkeitsfehlern. Zum Glück kann Klippa, mit Hilfe von OCR und KI-Lösungen Abhilfe schaffen.
Die Automatisierung des KYC-Prozesses kann einem Unternehmen eine Menge Zeit und Ressourcen sparen, da die fehleranfällige Routinearbeit von einer KI erledigt wird. Wie funktioniert das also und welche KYC-Prüfungen können tatsächlich automatisch durchgeführt werden?
Wie funktioniert OCR und KI im Rahmen von KYC?
Mit Optical Character Recognition (OCR) können alle Arten von Dokumenten, die einen Text enthalten, gelesen werden und die darin enthaltenen Daten können automatisch extrahiert werden. Eine OCR-API ist daher äußerst praktisch, um den manuellen Prozess des Lesens und Prüfens von Dokumenten zu übernehmen, der normalerweise von Sachbearbeitern durchgeführt wird. Jede Art von Dokument, das Informationen über den potenziellen Kunden enthält, kann durch die OCR-API geleitet werden.
Sie erkennt automatisch den benötigten Text und macht ihn extrahierbar. Die extrahierten Daten können dann je nach Bedarf verwendet werden, wie z. B. die Weitergabe an ein beliebiges System, eine Datenbank oder ein Tool zur weiteren Verarbeitung.
Hinter dieser automatischen Erkennung steht eine künstliche Intelligenz (KI), die umfassend und speziell auf diese Art von Dokumenten trainiert ist. Die KI wird mit Tausenden von Beispielen von Ausweisdokumenten, Verträge, Gehaltsabrechnungen usw. gefüttert und darauf trainiert, bestimmte Daten zu erkennen. Sie ist also ein Experte für die Erkennung bestimmter Daten.
Der KYC-Prozess umfasst in der Regel zwei Nachweise: einen Identitätsnachweis und einen Nachweis des Wohnsitzes. Im Wesentlichen bedeutet dies, dass die KI in der Lage sein muss, einen Namen, ein Foto, eine Adresse und in einigen Fällen personenbezogene Nummern (z.B. Ausweisnummer), Kontaktdaten oder sogar Bankkontonummern zu erkennen, um die richtigen Informationen für diese Formen des Nachweises zu ermitteln. Derzeit kann die OCR-API von Klippa dies mit einer Genauigkeit von mindestens 95 %, bis sogar 100% gewährleisten.
Um also die Zusammenarbeit zwischen OCR und KI zu verdeutlichen: OCR liest den Text und die KI erkennt den Kontext und extrahiert die benötigten Daten. Diese Daten können dann in ein bestimmtes Datenformat, wie z. B. JSON, extrahiert werden, sodass sie mit einer bestehenden Datenbank verbunden werden können. Das macht die Validierung von Identität oder Adresse wesentlich einfacher. Die OCR Software führt drei Schritte durch:
- Ein Scan des Ausweisdokuments wird an die OCR-API gesendet
- Das Foto wird in eine Rohtextdatei umgewandelt, die von der KI gelesen und extrahiert werden kann
- Die KI interpretiert, was diese Informationen bedeuten und liefert die Daten in einem strukturierten JSON-Format zurück
All diese Schritte erfolgen vollautomatisch innerhalb weniger Sekunden und bieten eine ausfallsichere Möglichkeit zur Überprüfung der Identität, da menschliche Fehler ausgeschlossen sind.
Schauen wir uns vier Dokumente genauer an, für die Sie OCR und KI einsetzen können, um einen Identitätsnachweis oder den Wohnsitz zu ermitteln.
Ausweisdokumente (Personalausweis/Reisepass/Führerschein)
Die erste und häufigste Art von Dokumenten für KYC-Prüfungen ist das Ausweisdokument, in diesem Fall also Personalausweis, Reisepass und Führerschein. Es ist das wichtigste Dokument, um die Identität einer Person für das Onboarding zu überprüfen, beinhaltet aber auch die meisten Sicherheitsanforderungen.
Welche Daten können aus einem Ausweisdokument extrahiert werden?
Alle erforderlichen Daten, die sich auf einem Personalausweis oder Reisepass befinden, können extrahiert werden. In der Regel befinden sich die Daten an einer ähnlichen Position auf der Karte und werden durch eine Beschreibung in mehreren Sprachen ergänzt. Das bedeutet, dass alle gängigen Textdaten einfach und präzise extrahiert werden können.
Natürlich können auch nicht-textbasierte Elemente extrahiert werden: das Passfoto, die Unterschrift und die maschinenlesbare Zone (MRZ). Diese Informationen liefern ein möglichst vollständiges Bild des potenziellen Kunden, sodass die Identität bestätigt werden kann. Das Foto kann z. B. mit einer Selbstaufnahme in Kombination mit der Unterschrift überprüft werden, um die Sicherheitskontrolle weiter zu erhöhen.
Sind die ausgelesenen Daten sicher und im Einklang mit KYC und AML?
Betrug kann durch die Erkennung von Bildmanipulationen über unstimmige Pixelmuster oder die Erkennung von Duplikaten über Image-Hashing verhindert werden. Um die KYC- und Anti-Geldwäsche-Richtlinien (AML) zu erfüllen, benötigen Sie ein System, das stichfest ist.
In Bezug auf den Datenschutz können Sie sich darauf verlassen, dass Ihre Daten nur Ihnen gehören! Klippa speichert keine der personenbezogenen Daten, sodass die GDPR-Bestimmungen vollständig eingehalten werden. Es ist sogar möglich, die Datenextraktion innerhalb der physischen Grenzen Ihres eigenen Landes durchführen zu lassen, da wir einen Server in dem Land Ihrer Wahl einrichten können.
Die Überprüfung anhand von Ausweisdokumenten ist also die gängigste Methode, mit der Sie die Identität eines potenziellen Kunden für das Onboarding genau und sicher bestätigen können. Aber welche anderen Möglichkeiten bestehen, um die Identität einer Person und insbesondere deren Wohnsitz zu überprüfen?
Steuererklärungen
Eine Sache, die wir alle gemeinsam haben, ist, dass wir unsere Steuern zahlen müssen, egal in welchem Land oder welcher Region wir leben. Deshalb ist eine Steuererklärung eine hervorragende Möglichkeit, einen Nachweis des Wohnsitzes oder manchmal sogar einen Identitätsnachweis in einem KYC-Prozess zu überprüfen. Der Name einer Person, die Adresse, der Bezirk oder die Region, je nachdem wie die Steuern in einem bestimmten Land geregelt sind, können alle identifiziert und aus einer Steuererklärung extrahiert werden.
Rein im Hinblick auf KYC-Standards können diese Informationen in Kombination mit einer anderen Form der Identifizierung den Wohnsitz oder manchmal auch die Identität eines potenziellen Kunden sicher bestätigen. Da es unterschiedlich sein kann, wo die erforderlichen Informationen auf einer solchen Erklärung zu finden sind, kann eine trainierte KI deren Position automatisch erkennen und OCR einsetzen, um den Text zu extrahieren und ihn entweder durch eine menschliche Prüfung oder eine automatische Datenbankprüfung zu vergleichen.
Steuererklärungen können auch andere Informationen enthalten, wie z. B. eine Bestätigung der Zahlung der besagten Steuern an die zuständige Steuerbehörde, eine Prüfung auf möglichen Steuerbetrug gemäß den AML-Vorschriften und viele weitere Daten.
Gehaltsabrechnungen
Eine Gehaltsabrechnung ist eine weitere einfache Möglichkeit, Ihren KYC-Check durchzuführen. Obwohl sie in der Regel verwendet wird, um den Namen und die Adresse einer Person zu bestätigen und sogar zu bestätigen, dass die Person bei einem bestimmten Unternehmen arbeitet, kann sie auch als Bestätigung des monatlichen Einkommens von jemandem dienen. Dies ist besonders wichtig, wenn ein Kunde ein Kredit, einen Zuschuss oder eine Förderung beantragt.
Indem Sie also Daten aus einer Gehaltsabrechnung extrahieren, können Sie den Namen, die Adresse, das Brutto- und Nettogehalt, die Arbeitsstunden, den Steuersatz und vieles mehr einer Person bestätigen. Die KI ist darauf trainiert, zu erkennen, wo sich diese Informationen auf der Gehaltsabrechnung befinden, und verwandelt sie in verwertbare Daten für KYC-Zwecke.
Behörden und Finanzeinrichtungen benötigen diese Informationen oft, um festzustellen, ob eine Person für Sozialleistungen in Frage kommt. Sie verarbeiten oft Tausende solcher Gehaltsabrechnungen pro Monat, was Zeit und Arbeitskraft für die Validierung erfordert. Mit OCR und KI werden diese Informationen innerhalb von Sekunden validiert, sodass eine Bewilligung schnell erfolgen kann.
Nebenkostenabrechnungen
Jede Form von Versorgungsrechnung, sei es Strom, Wasser, Gas, Telefon oder Internet, kann als Nachweis des Wohnsitzes eingesetzt werden. Die Zahlung solcher Versorgungsleistungen beweist die Adresse einer bestimmten Person, da sie direkt mit ihrem Eigentum verbunden ist. Normalerweise darf diese Rechnung nicht älter als 3 Monate sein, und in manchen Fällen sollte es sich um eine Rechnung des Monats handeln, in dem der Antrag gestellt wird. Eine schnelle und effektive Bearbeitung dieser Rechnungen ist daher von größter Bedeutung.
Der Nachweis des Wohnsitzes in Form einer Nebenkostenabrechnung zeigt an, dass der potenzielle Kunde finanziell solvent ist und seit einer gewissen Zeit in einer bestimmten Region wohnt. Dies ermöglicht die Bestätigung, dass diese Person in die Zuständigkeit eines bestimmten Gebietes fällt. Eine Stromrechnung liefert also eine Menge Informationen für Unternehmen, um die KYC-Vorschriften einzuhalten.
Mit OCR und Machine Learning können daher nicht nur Name und Adresse extrahiert werden, sondern auch Datenfelder, die den Standort, die Zahlungsbedingungen, den angegebenen Nutzen und so weiter enthalten. Jegliche Dokumentenmanipulation kann festgestellt und die Daten können mit einer bestehenden Datenbank bestätigt werden.
Die Vorteile der Automatisierung Ihrer KYC-Prozesse
Die Automatisierung Ihrer KYC-Verarbeitung bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Diese Vorteile sind für jede Art von Branche gegeben, sei es im Bankwesen oder im öffentlichen Sektor. Schauen wir uns die wichtigsten Vorteile an, die eine Automatisierung sehr empfehlenswert machen, um die aktuellen und zukünftigen KYC-, AML- und GDPR-Anforderungen zu erfüllen.
Dokumente in Sekundenschnelle verarbeiten
Bei KYC müssen Unternehmen oft Tausende von Dokumenten pro Monat validieren. Die Daten werden dazu benötigt, um beispielsweise Ende des Monats Leistungen auszuzahlen. Die Automatisierung über OCR und KI ermöglicht eine Verarbeitung in wenigen Sekunden und kann eine unendliche Menge an Dokumenten gleichzeitig verarbeiten. Das ist etwas, was ein/e Sachbearbeiter/in nicht so schnell und einfach erledigen kann.
Erzielen Sie eine ~100%ige Genauigkeitsrate
Wir können nur von der Genauigkeit von Klippa in Bezug auf die Datenextraktion sprechen, und das machen wir nur zu gerne. Die Extraktionsgenauigkeit bei Klippa liegt bei nahezu 100%. Das bedeutet, dass Sie sicher sein können, dass die benötigten Daten auf einem bereitgestellten Dokument genau die Daten sind, die Sie benötigen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn anschließend eine kurze menschliche Prüfung erfolgt.
Vollständige GDPR-Konformität
Unser OCR- und KI-Service für KYC ist vollständig GDPR-konform. Innerhalb der Europäischen Union verwenden wir nur ISO-zertifizierte Server für die Verarbeitung von Dokumenten und es besteht ein Auftragsverarbeitungsvertrag (AVV). Außerhalb der EU können wir ebenfalls einen lokalen Server einrichten, der mit der lokalen Gesetzgebung und Compliance-Vorschriften übereinstimmt. Wir speichern keinerlei Ihrer Daten, da wir Ihre Dokumente nur verarbeiten. Wir bieten also vollste Sicherheit für alle datenschutzrelevanten Informationen, die Sie verarbeiten müssen.
Anwendbar auf nahezu jedem Dokumententyp
Wir haben oben vier Arten von Dokumenten erwähnt, aber dieser Service erstreckt sich auf jedes Dokument, das einen Identitätsnachweis oder einen Nachweis des Wohnsitzes liefern kann. Denken Sie an Bankkarten oder Kontoauszüge, Genehmigungen, Verträge, Gewinn- und Verlustrechnungen, was immer Sie wollen. Eine KI kann darauf trainiert werden, Daten auf jeder Art von Dokument zu identifizieren.
Anpassungsfähig
Die Änderung Ihrer Geschäftsprozesse oder der Daten, die Sie identifizieren und verarbeiten wollen, kann ein mühsamer Prozess sein, vorallem wenn Ihr Team aus vielen Mitarbeitern besteht. Für die Mitarbeiter kann die Veränderung von täglichen Arbeitsprozessen leicht zu Fehlern und dem Übersehen bestimmter Daten führen. Diese Anpassung erfolgt reibungsloser, wenn Sie unsere KI und OCR-Lösung verwenden. Eine KI-Lösung kann in deutlich weniger Zeit mehr Anpassungen durchführen als ein Mitarbeiter es könnte.
KYC bei Klippa
Wenn Sie Ihre KYC-Verarbeitung automatisieren wollen, sind Sie bei uns an der richtigen Adresse. Klippa bietet schnelle und zuverlässige KYC-Services mit OCR und Machine Learning Technologie an. Für Fragen bezüglich der Lösung, kontaktieren Sie uns über [email protected] oder vereinbaren Sie direkt eine Online-Demo mit unseren Produktexperten. Wir unterstützen Sie dabei, die für Sie passende Lösung zu finden.